GIT HydroS Consult
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Wild abfließendes Wasser, Hochwasserabflussbildung

Starkniederschläge und daraus resultierendes Sturzfluten / wild abfließendes Wasser haben oft erhebliche Schäden zur Folge, die ähnliche Größenordnungen annehmen können wie die Hochwasserschäden entlang von Flüssen (URBAS). Derartige Ereignisse können fast überall auftreten - in Siedlungsgebieten oder außerhalb auch bei Flächennutzungen wie Wald oder Wiesen, auf Ackerflächen häufig verbunden mit Erosion. Sie sind meist an kurze räumlich begrenzte konvektive Niederschlagsereignisse gebunden und können eine Überlastung der Kanalisation und große Schäden im Siedlungsgebiet verursachen.

Im Rahmen des Projektes Wasser- und Bodenatlas Baden-Württemberg wurde am Institut für Hydrologie das GIS-basierende, prozessorientierte, in höchster räumlicher Auflösung (1*1 m) rechnende Starkniederschlags-Abfluss-Modell DROGen (Poster) entwickelt, das in der Lage ist, durch einzelne oder gemeinsame Ausweisung der schnellen Abflusskomponenten

  • HOA Hortonscher Oberflächenabfluss
  • SOA Sättigungsflächenabfluss
  • MPZA Makroporenzwischenabfluss

  • und geeigneten Abflusskonzentrationsansätzen
  • Abflusshöhen oder -Anteile der einzelnen Komponenten
  • Hochwasserabflussvolumina oder
  • Hochwasserabflusswellen für beliebige Gebiete
  • berechnen.

    Das Modell wird nicht kalibriert und der Abflussbeiwert ergibt sich dynamisch entsprechend der Entwicklung von Niederschlag und Bodenfeuchte. Mittels Szenarien oder gemessenen Radarniederschlagsdaten kann so z.B. die Abflussbildung in Folge von Starkniederschlägen flächendetailliert quantifiziert werden.




    Nach einschlägigen Untersuchungen, z.B. Klimastatusbericht 2002, ist davon auszugehen, dass zukünftig die Anzahl der Starkniederschläge wie auch deren Intensität zunehmen werden, wie auch der Anteil der Niederschläge, der in Form von Starkniederschlägen fällt. Somit ist davon auszugehen, dass dieses Thema auch in Zukunft nicht an Relevanz verliert, wenn auch die gegenwärtigen Arbeiten im Rahmen der Hochwasser-Risiko-Management-Richtlinie dieses Thema eher ausblenden.

    Referenzen:
    • A. Steinbrich, M. Weiler: Ausweisung der für die Hochwasserentstehung wichtigen Abflussbildungsprozesse für Baden-Württemberg Niederschlag-Abfluss-Workshop, 2010
    • A. Steinbrich, M. Weiler: A non-calibrated, runoff process-based rainfall-runoff model for prediction of floods in ungauged basins EGU General Assembly 2010, 2010; Geophysical Research Abstracts 12, EGU2010-6668
    • S. Uhlenbrook, A. Steinbrich, D. Tetzlaff, Ch. Leibundgut: Zusammenhang zwischen extremen Hochwassern und ihren Einflussgrößen KLIWA Symposium, 2001: 187-204
    • Wasser- und Bodenatlas Baden-Württemberg. 4. Lieferung (in Vorber.)
    Kurzinformation zum Thema und Modell
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